Die Schnitterin und ein Strauß für die Seele

Spürst du es auch? In der Luft liegt heute eine ganz besondere Magie.
Es ist der Tag der Schnitterin, auch Lammas oder Lughnasadh genannt, dem alten Erntefest. Ein Moment, der uns einlädt, die Fülle des Sommers zu sehen und Dankbarkeit zu spüren.

Gleichzeitig ist es eine Zeit des Loslassens, um Platz für Neues zu schaffen. Ein guter Tag, um einmal liebevoll zurückzuschauen: Was ist in deinem Leben in den letzten Monaten gewachsen?

Ein Lächeln am Wegesrand

Heute Morgen schoss es mir durch den Kopf: Ich möchte mir einen kleinen Strauß für dieses Fest pflücken. Der nächste Gedanke war sofort: Stress. Dafür habe ich doch gar keine Zeit.

Aber anstatt den Gedanken wegzuwischen, habe ich mir einfach beim Gassigehen mit meinem Hund Murphy die Gartenschere eingesteckt. Ganz spontan.

Während ich am Wegesrand ein paar wunderschöne Wildblumen schnitt, sah ich die Weinbauern bei der Arbeit. Sofort meldete sich mein alter Bekannter, das schlechte Gewissen: „Oh Gott, jetzt schneide ich hier einfach die Blumen ab, die doch den Weinbauern oder auch uns allen gehören?! Was denken die bloß von mir?“

Anstatt mich in diesem Gefühl zu vergraben und zu „suhlen“, schaute ich auf, suchte den Blickkontakt und schenkte ihnen einfach ein Lächeln. Ein ehrliches, von Herzen kommendes Lächeln.

Und weißt du was? Sie lächelten zurück. Es war wie ein stilles Einverständnis, ein Austausch von guter Energie.

Was mir dabei klar wurde

Auf dem Heimweg, mit meinem bunten Sträußchen in der Hand, wurde mir etwas ganz klar. Genau diese Erkenntnisse möchte ich heute mit dir teilen:

  1. Es geht um die Absicht, nicht um die Dauer. Dein Wert hängt nicht von der Länge deines Rituals ab. Ein einziger, bewusster Atemzug kann kraftvoller sein als eine einstündige Meditation, für die du dich zwingen musst.
  2. Ein Lächeln ist auch eine Ernte. Manchmal ernten wir nicht nur das, was wir gesät haben, sondern auch die gute Energie, die wir aussenden. Ein kleines Geschenk der Freundlichkeit kann dir die größte Verbindung zurückbringen.
  3. Wahre Fürsorge lässt den Druck los. Ich hätte ein langes, perfektes Ritual planen können. Stattdessen habe ich mir erlaubt, es einfach, spontan und unperfekt zu machen. Und genau deshalb war es so wohltuend.

Eine Einladung zum Innehalten

Falls du jetzt auch Lust bekommen hast, lade ich dich zu einem kleinen Schnitterin-Ritual ein. Es braucht nicht mehr als fünf Minuten.

  • Geh für einen Moment nach draußen. Nur vor die Tür, auf den Balkon oder ans offene Fenster.
  • Finde ein kleines Stück Natur. Pflücke eine einzige Blume, einen Grashalm, ein schönes Blatt oder hebe einen besonderen Stein auf.
  • Halte deinen kleinen Schatz in den Händen. Schließe die Augen und frage dich sanft:
    • Wofür bin ich gerade aus tiefstem Herzen dankbar?
    • Was darf ich jetzt liebevoll loslassen?
  • Atme tief ein und aus. Und dann bedanke dich bei dir selbst für diesen Moment.

Das ist alles.

Ein Gedanke für dich

Du musst dir diese Momente der Ruhe nicht verdienen oder sie dir hart erarbeiten. Du bist es wert, sie dir einfach zu nehmen.

Fühl dich von Herzen umarmt,
deine Babsi 🌸

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